Daß es ihm schon vor zwanzig Jahren gelungen war, aus animalischen Zellen unter dem Einfluß des magnetischen Feldes und durch mechanische Rotation vollständig ausgebildete Gehirne auf Glasplatten wachsen zu lassen, – Gehirne, die, nach allem zu schließen, sogar selbständig zu denken vermochten, – hatte zwar hie und da in Zeitungen gestanden, – wissenschaftliches, tieferes Interesse aber hatte es nicht geweckt.
Derlei Dinge passen auch gar nicht in unsere Zeit. Und dann, – was sollte man in Deutsch sprechenden Ländern mit selbständig denkenden Gehirnen?!
Als Hiram Witt noch jung und ehrgeizig war, hatte er fast jede Woche ein oder zwei der von ihm mühsam erzeugte Gehirne in die großen wissenschaftlichen Institute geschickt, – man möge sie prüfen, – sich äußern über sie! Das war denn auch gewissenhaft geschehen; – der Wahrheit die Ehre.
Man hatte die Dinger in gläsernen Dosen warm gestellt, ihnen sogar von dem berühmten Gymnasialprofessor Aurelian Fließpapier gründliche Vorträge über Häckels Welträtsel halten lassen – auf die Einmischung einer hohen Persönlichkeit hin natürlich –, aber die Resultate waren derart unerfreulicher Natur gewesen, daß man von weiteren Bildungsversuchen abzusehen sich fast gezwungen sah. Man denke nur: schon bei Einleitung des Vortrages waren die meisten Gehirne unter lautem Knall geplatzt, andere wieder hatten ein paarmal wild gezuckt, waren alsbald unauffällig krepiert und hatten dann gräßlich gestunken.
Ja, eines sogar, ein starkes lachsfarbenes Exemplar, soll sich blitzschnell umgedreht, seine gläserne Dose gesprengt haben und die Wand hinaufgeklettert sein.
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